Der französische Präsident Emmanuel Macron bei seiner Rede zum 60. Jubiläum des Elysée-Vertrags.
Vive l’amitié franco-allemande! Anlässlich des sechzigsten Jubiläums des Élysée-Vertrags standen die letzten Tage um den 22. Januar ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft. Die einzigartige Verbindung, die aus sogenannten „Erbfeinden“ engste Partner und Freunde hat werden lassen, ist eine große Errungenschaft. Besiegelt wurde diese Zusammenarbeit im Elysée-Vertrag, unterzeichnet am 22.01.1963 von Präsident de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer.
Wir sind der französischen Nation zu unendlicher Dankbarkeit verpflichtet, dass sie uns nach den Verbrechen des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung ausgestreckt hat. Der Aussöhnungsprozess zwischen Deutschland und Frankreich war zugleich Voraussetzung und Grundlage für die Europäische Integration. Mehr denn je müssen wir das historische Glück unserer Freundschaft auch als Verantwortung für Frieden, Freiheit und Sicherheit in Europa verstehen. Hier hätte ich mir am Sonntag deutlichere Worte und Ankündigungen zur weiteren Unterstützung der Ukraine gewünscht. In vielen Bereichen sind wir auf einem guten Weg, gemeinsame Lösungen für europäische Herausforderungen zu entwickeln. Das reicht von der Wasserstoffversorgung der Zukunft hin zu EU-Reformen für mehr Handlungsfähigkeit etwa in der Außenpolitik. Das wurde bei den Festreden durch Präsident Macron und Kanzler Scholz im Grand Amphitheatre der Sorbonne-Universität in Paris deutlich.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas erinnerte daran, dass die Aussöhnung mit Deutschland – nur 18 Jahre nach Kriegsende – sehr viel Mut und Großherzigkeit von Frankreich verlangt habe.
Als Mitglied der deutschen Delegation durfte ich daran und der anschließenden Aussprache in der Assemblée nationale teilnehmen. Bedeutende Symbolik auch hier, als Bärbel Bas die Sitzungsleitung von der Präsidentin der französischen Nationalversammlung Yaël Braun-Pivet übernahm – ein wahrer Gänsehautmoment!
Als Vorstand der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV) haben wir im Anschluss an einer Zeremonie am Grabmal des Unbekannten Soldaten am Arc de Triomphe teilgenommen. und uns am Montag erneut getroffen, um die nächsten Monate zu planen. Ein wichtiger Schwerpunkt wird das Thema Sprachbildung bei jungen Menschen sein. Auch parlamentarisch wollen wir uns zudem den großen europapolitischen Fragen stellen. Hierbei darf ich eine AG der DFPV zum Thema „Zukunft Europas“ koordinieren! Au travail!