Bei meiner Veranstaltungsreihe „Politik mit Kopf“ diskutiere ich komplexe und kontroverse gesellschaftspolitische Themen mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis.
Am Donnerstag lautete das Thema „Zukunft der Rente – armutsfest und generationengerecht?“. Auf den ersten Blick gibt es immer dringendere politische Themen als das Rentensystem. Ich bin allerdings überzeugt: Wir dürfen in 🇩🇪 nicht schon wieder den Fehler begehen, so lange die Augen vor künftigen Problemen zu verschließen, bis sie uns so richtig hart treffen. Die Zahlen sprechen für sich: 2030 wird es nur noch 1,5 Beitragszahler*innen pro Rentner*in geben, die Rentenkasse muss schon heute jährlich mit weit über 100 Milliarden Euro bezuschusst werden, gleichzeitig sind die Renten oft alles andere als üppig: rund jede*r sechste Renter*in ist von Altersarmut bedroht, aufgrund ihrer Erwerbsbiografien sind besonders Frauen betroffen.
Vielen Dank an Annica Gehlen vom DIW, Ernst Schilling vom VdK Südbaden und Prof. Jörg Tremmel von der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen für den intensiven Austausch und ans Publikum für die engagierten Beiträge (und das große Interesse trotz Fußball-Konkurrenz)!
Viel Zuspruch gab es für das grüne Konzept einer solidarischen Bürger*innenversicherung, in die auch Selbstständige, Abgeordnete und perspektivisch auch Beamte einbezogen werden sollen (leider hat es das Modell nicht in den Koalitionsvertrag geschafft). Eine ergänzende kapitalgedeckte Rente in Form eines öffentlich verwalteten Fonds kann langfristig einen Beitrag zur Stabilisierung der gesetzlichen Rente leisten.
Außerdem zentral: Mehr Aufklärung in der Bevölkerung – wusstet ihr z.B., dass der Besuch einer Schule, Fachschule, Hochschule bzw. Universität ab dem 17. Geburtstag als Anrechnungszeit für die Rente zählt? – Wie das geht und viele weitere Infos findet ihr unter deutsche-rentenversicherung.de.