Ich werde die Tage sehr häufig – meist anerkennend – auf den Zeitungsbericht zur Kundgebung der Landwirte am Montag in Breisach angesprochen („Grünen-Politikerin Chantal Kopf wird ausgebuht“) – das Thema bewegt offenbar die Gesellschaft. Ich möchte nochmal klarstellen, dass ich die Organisation des BLHV sehr professionell und den Austausch mit den Landwirten und Winzern ingesamt sehr fair und konstruktiv fand. Dass man auch mal heftigen Gegenwind bekommt, gehört als Politikerin zum Job.
Damit möchte ich keinesfalls den grenzüberschreitenden Vorfall gegenüber Robert Habeck oder die Vereinnahmung der Proteste durch Rechtsextreme andernorts verharmlosen (wie es leider manchmal geschieht), solche Entwicklung müssen wir alle zusammen sehr klar als Gefahr benennen und uns dagegenstellen.
Inhaltlich verstehe ich die Wut der Landwirte grundsätzlich, da es eindeutig zu wenig gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit und auch der Wertigkeit der Produkte gibt, während angesichts des notwendigen Wandels hin zu mehr Umweltschutz immer neue Anforderungen entstehen. Und Landwirte sind nicht einfach irgendeine „Lobbygruppe“, sondern sorgen für unser Essen und den Bestand unserer Kulturlandschaften.
Lassen Sie uns die nächsten Wochen dazu nutzen, über die strukturellen Probleme zu sprechen, die die Landwirtschaft vor teils existenzielle Probleme stellt, statt über eine einzelne Subvention – die Haushaltsfrage ist nun politisch geklärt. Die Kundgebung am Montag mit konkreten Problemanzeigen und Vorschlägen, in Redebeiträgen und anschließenden Gesprächen, war schonmal ein sehr guter Schritt. Vielen Dank dafür insbesondere an Herrn Linser, Herrn Fröhlin und Herrn Schneider vom BLHV.