Die Bundestagsabgeordneten Chantal Kopf und Matthias Gastel tauschten sich mit Vertreterinnen und Vertretern mehrerer Bürgerinitiativen aus, die sich gegen den Weiterbau der B31 von Gottenheim nach Breisach einsetzen. Im Gespräch zwischen den Abgeordneten und den Vertreterinnen und Vertretern der Initiativen „Kei Bundesstroß vor unsri Haustür“ (aus Gündlingen/Hochstetten)“, „Keine Bundesstraße auf Merdinger Gemarkung“ (aus Merdingen) und „B31 West – Nein Danke“ (aus Gottenheim) ging es um die Frage, wie das Straßenprojekt verhindert werden kann.
Chantal Kopf, die direkt gewählte Grüne Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Freiburg, erklärte zum Thema: „Das Straßenprojekt ist umweltpolitisch eine Katastrophe, da die Straße durch das Wasenweiler Ried führen würde, das letzte noch einigermaßen gut erhaltene Niedermoor in der Oberrheinebene. Durch die Straße und besonders durch die dafür notwendige Unterquerung der Bahntrasse würde noch intaktes Feuchtgebiet entwässert und so zerstört werden, obwohl intakte Moore als CO2-Senken wichtige natürliche Klimaschützer sind. Die geplante Straße, die sich trotz absehbar immer schlechter werdendem Kosten-Nutzen-Verhältnis immer noch im aktuell gültigen Bundesverkehrswegeplan findet, steht an dieser Stelle auch der Moorschutzstrategie des Bundes entgegen. Mein gemeinsamer vor-Ort-Besuch mit Staatssekretär Christian Kühn aus dem Bundesumweltministerium hat dies kürzlich bestätigt. Wir müssen deshalb dieses umweltschädliche Projekt stoppen und stattdessen in der Region gemeinsam alternative Lösungen erarbeiten, um die angespannte Verkehrssituation in den belastenden Gemeinden schneller und wirksamer zu verbessern. Denn: Das Ziel einer Verkehrsentlastung ist absolut berechtigt.“
Die B31 West sei dafür jedoch das falsche Mittel, so die Bürgerinitiativen. Denn laut Verkehrsprognosen führe sie insgesamt zur Zunahme von Verkehr und Rückstaus an den Auffahrten, zum Teil bis in die Ortschaften hinein. Die Bürgerinitiativen schlugen deshalb vor, die vorhandene Infrastruktur für die Lösung der Verkehrssituation zu integrieren, wie etwa den Ausbau der Breisgau S-Bahn bis Colmar, besserer ÖPNV und eine Lenkung des Schwerlastverkehrs über die B31 alt und die A5. „Ein Planungsstopp wäre deshalb ein wichtiger Schritt,“ so Miriam Engelhardt von der Initiative „B31 West – Nein Danke“. Sie betonte, dass die Initiativen ihre bisherigen Aktivitäten fortführen werden: „Die Unterstützung in der Region für den Weiterbau der B31 ist spätestens seit Bekanntwerden der Vorzugsvariante weiter deutlich gesunken. Merdingen und Breisach sind jetzt dagegen, auch Gottenheim ist gegen die Vorzugsvariante. Mit unserem jährlichen Aktionstag, dem Moortag sowie Fahrrad-Demos am Mobilitätswendetag wollen wir uns nicht nur vor Ort weiter gegen den Weiterbau einsetzen, sondern auch der Bundespolitik zeigen, dass die Region kein Interesse an dieser Straße hat.“
Matthias Gastel ergänzt: „Unsinnige Straßenprojekte wie dieses passen nicht zur Verkehrswende. Statt höchst fragwürdige Straßen zu bauen, sollte auf der Relation besser die vorhandene Bahnstrecke zügiger ausgebaut werden und so auch der Straßenverkehr reduziert werden.“ Matthias Gastel und Chantal Kopf sagten zu, ihre Kontakte auf Landes- und Bundesebene zu nutzen, um mehr Klarheit über die Zukunft des Projekts B31 West herzustellen, mit dem Ziel, es zu stoppen und den Weg frei zu machen für alternative Entlastungsmöglichkeiten.