Der 07. Oktober 2023 war für mich einer der dunkelsten Tage der letzten Dekaden. Kaltblütige Ermordung, sexuelle Gewalt, Geiselnahme durch die islamistische Terrororganisation Hamas – die unvorstellbarsten Verbrechen an unschuldigen, feiernden, Menschen – nur weil sie Jüdinnen und Juden waren. Dieses Ausmaß von antisemitischen Verbrechen gab es seit dem Holocaust nicht mehr und ist durch absolut nichts zu rechtfertigen.
Nach Jahrhunderten der wiederkehrenden Ausgrenzung und Verfolgung, und nach der industrialisierten, millionenfachen Ermordung von Jüdinnen und Juden durch Nazi-Deutschland war der Staat Israel das Versprechen, endlich eine sichere Heimstätte für Jüdinnen und Juden zu schaffen. Dieses Vertrauen wurde vor zwei Jahren tief erschüttert. Ein wahrscheinlich unheilbares Trauma für die Bevölkerung in Israel. Es ist auch unsere Verantwortung als Deutsche, das Vertrauen von Jüdinnen und Juden in ihre Sicherheit so gut es nur irgendwie geht wiederherzustellen – durch die Absicherung des Existenzrecht Israels und einen nachhaltigen Frieden im Nahen Osten ebenso wie durch den entschiedenen Kampf gegen jede Form von Antisemitismus hier bei uns in Deutschland. Wenn Jüdinnen und Juden das Gefühl haben, in Deutschland nicht mehr sicher zu sein, läuft längst etwas gewaltig schief.
Heute ist der Tag, der Opfer des 07. Oktober zu gedenken, ohne jede Relativierung.
